Am Donnerstag bin ich nach Bethlehem gefahren. Auf dem Trip begleitet hat mich Phillip, ein Berliner Landschaftsarchitekt, den ich durch Zufall am Abend vorher kennengelernt hatte.
Es ist fast absurd: Bethlehem ist so nah an Jerusalem, dass die Fahrt dorthin, nur etwas länger gedauert hat als mein täglicher Weg zur Uni. Auf der Strecke passiert man einen Israelischen Checkpoint, an dem der Bus allerdings kaum bremst. Israel VERLASSEN ist einfach...
In Bethlehem angekommen haben wir erstmal Angebote eines Cityguides abgewehrt, der uns (sehr höflich) weismachen wollte, dass die Altstadt ganze vier Kilometer entfernt sei und eine Autotour doch wesentlich komfortabler sei. Vielleicht lag es an der klaren Luft, aber irgendwie hatten wir diese angeblichen vier Kilometer in zehn Minuten zurückgelegt.
Die Stadt an sich ist klein aber schön. Enge gepflasterte Gassen, in denen allerhand Händler ihre Waren feilbieten, ohne dabei so aufdringlich zu sein, wie in der Jerusalemer Altstadt. Man sieht, dass Bethlehem von den christlichen Pilgern und Touristen profitiert. Diverses Religiöses Zeug wird neben Schuhen und Früchten verkauft.
Auf dem Krippenplatz angekommen haben wir dann die Grabeskirche, das Highlight Bethlehems betreten. Die Basilika ist eines der ältesten erhaltenen christlichen Bauwerke und stammt aus der Mitte des 4. Jahrhunderts. Das interessante dabei, ist der Eingang. Das sogenannte Demutstor, hat seine wenig imposanten Ausmaße, weil die Kreuzfahrer den Eingang verkleinerten, um die arabische Kavallerie vor dem Reinreiten abzuhalten. Der Eingang ist winzig: vielleicht 1,60m hoch.
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das schwarze Quadrat in der Mitte ist das Demutstor (das Foto stammt aus dem Netz) |
Um die Sache abzukürzen: Wir sind raus aus der Kriche, haben zwei, drei andere Sachen gesehen und sind dann ab Richtung Mauer.
Auf dem Weg dahin sahen wir dann auch einige weniger pittoreske, aber nichtsdestotrotz eindrucksvolle Szenen. Die einzige offensichtliche Spur von Krieg, war ein unbewohntes Haus, das von Panzergeschosseinschlägen und Gewehrkugeln durchsiebt war. Als wir einen Palästinenser, der daneben eine Autowerkstatt betrieb, darauf ansprachen, antwortete dieser lakonisch: "Ah, this is long ago. From 2002 already. Long ago!"
Zeit ist relativ würde ich mal sagen.
Ansonsten bargen die Straßen andere interessante, teils auch skurille Anblicke.
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Szene am Rande Bethlehems |
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ein komisches Gefühl für einen Berliner... |
Die Kunstwerke variieren ebenso. Achja ich habe auch eines der Banksy-Werke gesehen.
Auf der "israelischen" Seite angekommen, sind wir in einen der arabischen Busse gestiegen (in Jerusalem verkehren je nach Zielort unterschiedliche) und für umgerechnet 80 Cent nach Jerusalem gefahren.
Soviel zu meinem ersten Trip in die Westbank. Stay tuned wenn von meiner heutigen Fahrt nach Ramallah berichtet wird.
Auf dem Krippenplatz angekommen haben wir dann die Grabeskirche, das Highlight Bethlehems betreten.
AntwortenLöschenSicher ein Tippfehler: Nicht "Grabeskirche", sondern "Geburtskirche" sollte es heißen.